Reise in die Vergangenheit mit der DVD „Das alte Köln in Farbe für Kinder“

Seit einem guten Vierteljahrhundert sammelt Hermann Rheindorf historische Filmaufnahmen von Köln. Findet dabei immer wieder vergessene Schätze in Archiven – vor allem aber bei Hobbyfilmern. Immer andere Themen stellt er zu einer DVD zusammen. Vor fünf Jahren erschien „Das alte Köln in Farbe“, mit 10.000 verkauften Exemplaren ein Renner. Jetzt erscheint eine ganz spezielle Fortsetzung „Das alte Köln in Farbe für Kinder“.
Dafür hat er bekannte und neu entdeckte Filme zielgruppengerecht zusammengestellt, dabei auch – in Zusammenarbeit mit dem Büro für junge Sprache – auf eine angepasste Sprache geachtet. Jetzt kann nicht nur die Zielgruppe manches aus der Kölner Geschichte entdecken, was vielen bis dahin sicher unbekannt war.
Blick zurück in drei Kapiteln
In drei Kapiteln, jeweils rund 20 Minuten lang, blickt man zurück in 130 Jahre Kölner Geschichte. „Köln zur Kaiserzeit“ ist das erste, die beiden anderen erforschen „Die Innenstadt“ und „Die Viertel“ während der Weimarer Republik. Nicht alle Veedel, aber solche, an denen sich die Entwicklung Kölns besonders markant zeigt wie die gerade eingemeindeten Deutz oder Mülheim.

1920er Jahre: Kinder am Eigelstein
Es sind beeindruckende und im Nachhinein sicher auch viele nostalgische anmutende Bilder: Zumindest am Anfang des Jahrhunderts kaum Autos auf den Straßen, dafür die ersten elektrischen Straßenbahnen, aber auch noch solche, die noch von Pferden gezogen werden. Auf dem Rhein Dampfschiffe, im Bahnhof Dampflokomotiven. In den Waggons Raucherabteilung. Der Kommentar erinnert daran: Es gab keine Handys.
War früher alles besser?
Viele Fakten, über die zwischen Jung und Alt diskutiert werden kann, über die Unterschiede zwischen früher und heute, über den Fortschritt und die Änderungen, die er mit sich bringt. Etwa die Stellung der Frau: Erst 1912 wurde ihnen das Radfahren erlaubt. Nach dem Ersten Weltkrieg mussten sich viele als alleinerziehende Mütter in einer patriarchalen Gesellschaft behaupten. Und erst in den 1920er Jahren wurde am Strand von Rodenkirchen die Bretterwand abgerissen, die bis dahin Männer und Frauen trennte. Und richtig: Im Rhein durfte gebadet werden.

Sportfest in den 1920er Jahren: Parade von Radsportlern auf der Hohe Straße
Ein Unterkapitel gilt Oberbürgermeister Konrad Adenauer. Er brachte Köln Vieles, was heute selbstverständlich zu Köln gehört: Nicht nur Mülheimer und Deutzer Brücke, die Ford-Werke, die Messe. Zu seiner Zeit wurde der Siedlungsbau vorangetrieben. Etwa in Niehl, vorher ein Dorf mit 6 Wohnhäusern und 3 Bauernhöfen. Und von hier aus fuhren noch Fischer zum erfolgreichen Fang auf den Rhein.
Angebote für Kinder und Senioren
Die DVD entstand auch auf Anregung der Kölner Filmerbe Stiftung. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, private Filme von Amateur- und Hobbyfilmern zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Sie vermittelt Bildungseinrichtungen und Institutionen für Senioren den kostenlosen Zugang zu einer Mediathek mit inzwischen über 50 Stunden historischer Filme. 86 Schulen und 64 Einrichtungen für Senioren nutzen dieses Angebot schon
„Das alte Köln in Farbe für Kinder“ – DVD, 17,80 Euro. Im Buch- und DVD-Handel erhältlich oder direkt bei www.rheindvd.de